Bann gebrochen: Erste gewinnt kampfbetontes Spiel gegen Illtal

15 April, 2024

M1 OL TV Offenbach – MSG HF Illtal 25:22 (11:13)
Wer ein Offensivspektakel erwartet hat, wurde schon nach wenigen Minuten eines Besseren belehrt. Beide Mannschaften agierten mit kompakter und aggressiver Abwehr, womit die Gäste anfangs besser zurechtkamen. Mit 2:4 lagen sie nach elf Minuten in Front, bevor zweimal Maximilian Daum und Tino Gläßgen auf 5:4 stellten. Dies sollte der letzte Treffer für die nächsten acht Minuten werden, denn die Auszeit von Gästetrainer Mirko Pesic zeigte Wirkung und seine Mannen zogen auf 5:8 davon (21.).

Job sah seine Mannschaft um den Lohn gebracht: „Das passiert, wenn man eh schon verunsichert ist. Wir verwerfen fünf freie Bälle hintereinander und rennen wieder einem Rückstand hinterher.“ Seine Spieler fingen sich wieder, Gläßgen und Nico Bader stellten die Anschlusstreffer zum 9:10 und 10:11 her. Ebenso Mario Fuchs zum 11:12, als er bei 20 verbleibenden Sekunden sich am Kreis den Ball erkämpft und mit dem schwächeren linken Arm ins Tor trifft. Fast mit der Schlusssirene stellten die Gäste wieder den Zwei-Tore-Abstand zum 11:13 her.
Was in der zweiten Halbzeit folgte, war an Spannung kaum zu überbieten: Illtals körperlich robuster Abwehrspieler Kevin Singh erhielt seine zweite Zeitstrafe, spielte jedoch weiter im Innenblock. Gläßgen glich aus zum 14:14, Illtals Max Mees antwortete mit zwei Toren in Folge, bevor Bader zum 16:16 ins verwaiste Gästetor ausglich. In der Abwehr wurde Torwart Florian Pfaffmann, in der ersten Halbzeit schon mit acht Paraden, mehr und mehr zum Faktor. Er sorgte dafür, dass Illtal acht Minuten auf ihr 17. Tor warten musste. Ein schönes Spiel war es nicht. Technische Fehler auf beiden Seiten und aufkommende Hektik, als sich die Gäste immer mehr an den Schiedsrichtern und der Offenbacher Abwehr rieben, sorgten für wenig Spielfluss. Zwar gelangen Mees acht Tore, doch er wirkte zunehmend entnervt, da ihm die Abwehr und speziell sein Gegenspieler Daum keinen Raum mehr gewährten, um seine Stärken auszuspielen. Kam er, wie beim 19:20 (52.), doch mal durch, scheiterte er an Pfaffmann. Der registrierte das leere Gästetor und glich aus. Illtal, bekannt für die Angriffsvariante mit dem siebten Feldspieler, versuchte Verwirrung zu stiften, indem sie zeitweise bei jedem Angriff ihre Formation wechselten. Daum zeigte nicht nur in der Abwehr ein starkes Spiel, sondern war nun auch im Angriff nicht mehr zu bremsen. Ob es geplant war, dass die Abschlüsse auf ihn rauslaufen sollten? „Nein, das ergibt sich aus der Spielsituation heraus. Wichtig ist sowieso nur, dass die Bälle ins Tor fliegen“, so der Linkshänder. Daum, Andreas Benz und wieder Daum warfen die erste Drei-Tore-Führung zum 23:20 heraus (57.), bevor Illtal wieder auf 23:22 herankam (57:35). Die letzten Minuten mit Emotionen zu beschreiben, ist untertrieben. Nach dem 24:22 durch Daum per Siebenmeter bekam Illtal einen Selbigen. Pfaffmann, der bei 17 Paraden keinen Siebenmeter halten konnte, überließ Felix Müller das Feld. Der hielt gegen Mees und machte auch dessen Nachwurf unschädlich. Illtal versuchte es mit offener Deckung, bevor Benz mit beiden Beinen absprang und mit dem 25:22 den Deckel draufmachte.
Tobias Job freute sich nicht nur über die zwei Punkte: „Man hat von Anfang an den Willen der Jungs gemerkt, nach dem Negativlauf heute den Bock umzustoßen. Das waren wir den Zuschauern und vor allem uns selbst schuldig. Die Mannschaft hat sich belohnt und das freut mich unheimlich für meine Spieler.“
Der TVO: Pfaffmann (1), Müller – Daum (7/1), Benz (4), Gläßgen, Fuchs (je 3), Bader (3/2), Philipp Mohra (2), Schlüter, Christoph Kunz (je 1), Felix Kunz, Sebastian Mohra, Klein, Gensheimer.
(Dennis Bachmann)

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