Auch Heimauftakt glückt: M1 müht sich gegen starken Aufsteiger

18 September, 2023

M1 TV Offenbach – HSG Kastellaun/Simmern 27:21 (9:12)

Mit jetzt 4:0 Punkten steht der TV Offenbach zumindest eine Woche lang ganz oben in der Tabelle der Handball-Oberliga. Gegen Aufsteiger Kastellaun/Simmern braucht er bis zur 47. Minute, um erstmals in Führung gehen. Am Ende macht er aus einem zähen 9:12-Halbzeistand einen zu hohen 27:21-Heimsieg.
„Das lag sicher am Gegner“, sagte TVO-Trainer Tobias Job nach Abpfiff. Der Aufsteiger aus der Rheinlandliga machte dem TVO im Angriff das Leben so schwer wie kaum eine Mannschaft in den vergangenen Jahren. Das fünfte Tor der Südpfälzer fiel erst in der 17. Minute, Neuzugang Christoph Kunz verkürzte in Unterzahl auf 5:7. „Sie waren sehr gut auf uns eingestellt, haben unsere Spielzüge gut verteidigt und uns kaum in Abschlusssituationen kommen lassen. Das sieht dann für Außenstehende eben sehr behäbig aus“, so Job.

Einen großen Anteil daran hatte auch HSG-Keeper Maurice Lahm, der in der ersten Halbzeit acht Paraden zeigte. Geblockt wurden in den ersten 30 Minuten zudem ganze fünf TVO-Würfe aus dem Rückraum. Auf der Gegenseite mühten sich aber auch die Gäste, selbst Tore zu erzielen. Mittelmann Sasa Puljizovic, der aufgrund eines Kopftreffers beim Siebenmeterwurf gegen Florian Pfaffmann dank Fair-Plays des Offenbachers gerade noch um einen Platzverweis herumkam, brachte hin und wieder den wurfgewaltigen Kilian Kötz (7 Tore) ins Spiel. Auch über den Kreis waren die Gäste erfolgreich, mehr ging aber auch hier nicht. Den größten Hallenapplaus in Halbzeit eins gab es für Tino Gläßgens Defensivarbeit, der auf dem letzten Meter seinem Gegenspieler im Tempogegenstoß den Ball rausprellte (26.).
Nach einem 9:12 zur Halbzeitpause war der TVO beim 16:16 (41.) durch Lukas Klein erstmals seit dem 0:0 wieder gleichauf. „Wir hatten mehr Tiefe und Eins-gegen-eins-Aktionen im Spiel. Über die Zweikämpfe sind wir wieder reingekommen“, erklärte Job die verbesserte Leistung. Nach dem 18:17 legte der TVO mit dem 22:20 (54.) erstmals zwei Tore vor. Verzichten musste er in der Zwischenzeit auf Rechtsaußen Gläßgen, der beim Versuch einen Pass auf Außen zu verhindern in den Laufweg seines Gegenspielers stürzte und am Boden liegend beim Absprung mit dem Fuß im Gesicht getroffen wurde (50.). Erste Diagnose: Nasenbruch.
In Vertretung traf Linkshänder Christoph Kunz von rechts außen zum 25:21 eine Minute vor dem Ende. Die letzten beiden Offenbacher Treffer waren Bogenlampen ins verwaiste HSG-Tor. „Das Endergebnis ist dann Quatsch. Wir waren maximal ein, zwei Tore besser“, so Job, der die Leistungen des agilen Andreas Benz und Torhüter Pfaffmann (16 Paraden, neun davon in Halbzeit zwei) lobte.
Trainerkollege Mirza Cehajic haderte ob der vielen vergebenen Chancen: „Wir haben uns gut auf Offenbach vorbereitet, wussten aber  auch, dass hier einer der besten Torhüter der Liga spielt und wir unsere Chancen machen müssen. Am Ende verschießen wir vier Siebenmeter und drei Konter. So gewinnt man hier nicht.“
Der TVO: Pfaffmann (1), Kirchner – Daum (5), Lukas Klein (4), Sebastian Mohra (2) – Gläßgen (3), Felix Kunz (2) – Fuchs (1) – Bader (4/1), Christoph Kunz (2), Benz (3), Hugg.
(Daniel Meyer)

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