Hinten und vorne hakt's: Erste verliert auch gegen Dansenberg 2

18 March, 2024

M1 OL TV Offenbach – TuS KL-Dansenberg 2 26:30 (12:11)
26:30 (12:11) verliert der TV Offenbach in der Handball-Oberliga zu Hause gegen Dansenberg 2. Während in Hälfte eins Gästekeeper Paul Rutz den Südpfälzern den Zahn zieht, nimmt sich der TVO im zweiten Durchgang durch eine desaströse Durststrecke selbst alle Chancen auf den Sieg. Die Offenbacher bleiben seit vier Spielen sieglos, drei davon zu Hause.

„Ich bin wahnsinnig enttäuscht von meiner Mannschaft und heute sogar sauer auf sie“, sagte Offenbachs Trainer Tobias Job nach dem Spiel. Man merkte von Beginn an, dass dem TVO wieder die Leichtigkeit fehlte. Nach fünf Minuten führten die Gäste 1:3 vor 250 Zuschauern in der Queichtalhalle, beim 5:4 (12.) hatten die Hausherren zumindest auf der Anzeigetafel wieder die Oberhand. Auf dem Feld war viel Krampf zu sehen – und Zeitstrafen. Fünf Mal musste ein Offenbacher im ersten Durchgang auf die Strafbank, nach 18 Minuten war Philipp Mohra nach „Zwei mal Zwei“ bereits akut Rot gefährdet. In Unterzahl löste es der TVO aber immer wieder gut genug, um das Spiel offen zu halten. Kluges Einlaufen von Rechtsaußen Tino Gläßgen brachte ein Tor (6:6, 14.) und einen Siebenmeterpfiff (11:11, 30.). Mit knapper 12:11-Führung ging es in die Kabinen.
Die Gäste aus Dansenberg auf der Gegenseite hatten mit Paul Rutz einen überragenden Rückhalt im Tor: nach 30 Minuten standen für den Schlussmann elf Paraden bei zwölf Gegentreffern auf dem Statistikzettel, eine Wahnsinns-Quote. „Eigentlich ist Paul in den letzten Wochen eher unser zweiter Torwart. Aber heute beim Positionsschießen vor dem Spiel hat er nur ein einziges Tor kassiert. Deshalb habe ich mich dann auch für ihn entschieden“, erklärte Gäste-Trainer Patrick Schulze und lobte die Leistung seiner Nummer 56.
Im zweiten Spielabschnitt ging es lange hin und her, ohne dass ein Team auf zwei Tore Abstand erhöhen konnte. Nach dem 18:17 (43.) kam jedoch der ganz große Bruch ins Angriffsspiel des TVO: Nach Maximilian Daums Einzelaktion auf halb rechts brauchten die Offenbacher acht Minuten, um das 19. Tor zu erzielen. In der Zwischenzeit legten die Dansenberg Angriff um Angriff nach, Mario Fuchs‘ Treffer zum 19:24 stoppte den anhaltenden Sieben-zu-Null-Lauf der Gäste (51.).
„In der zweiten Halbzeit treffen wir zu viele schlechte Entscheidungen, das zieht sich wie ein Faden durch die letzten Spiele durch“, so TVO-Coach Job. Die Gäste hatten Blut gelegt, trauten sich immer mehr zu und waren mit Trickwurf vom Siebenmeterstrich erfolgreich (20:26, 52.). „Wir wussten schon vor dem Spiel, dass den Offenbachern zurzeit das Selbstvertrauen fehlt. In der Halbzeit haben wir uns gesagt, solange wir weniger Fehler machen, gewinnen wir hier“, sagte Jobs Gegenüber Schulze.
Mit einer offensiven Deckung erzwang der TVO zwar noch das 24:27 und 25:28 (58.), schaffte es aber nicht mehr, auf zwei Tore zu verkürzen. Ein Doppelpack durch Felix Dettinger im Spiel Mann-gegen-Mann machte den Sack zu (25:30, 60.).
„Ich hoffe meine Mannschaft hat spätestens jetzt kapiert, in welcher Lage wir uns befinden und dass auch sie sich mit dem Abstiegskampf auseinandersetzen muss“, sagte Tobias Job. Zwar steht der TVO weiterhin auf Platz 7, hat aber bis auf Tabellennachbar Illtal nur noch Gegner aus der oberen Tabellenhälfte im weiteren Saisonverlauf vor sich. „Angesichts der fünf möglichen Absteiger war das heute ein sehr wichtiges Spiel für uns“, so Job. Für den TVO geht es schon nächste Woche zum Tabellenführer Mundenheim. Nach Ostern steht ein Auswärtsspiel beim Zweiten in Bingen an.
Der TVO: Pfaffmann, Müller – Benz (5), Fuchs, Philipp Mohra (je 4), Gläßgen, Bader (je 3), Daum (3/2), Felix Kunz, Christoph Kunz (je 2), Schlüter, Lukas Klein, Gensheimer, Felix Klein.
(Daniel Meyer)

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