Buzzer Beater sichert zwei Punkte gegen Bingen

13 November, 2023

M1 TV Offenbach – HSG Rhein-Nahe Bingen 32:31 (13:14)
Der helle Wahnsinn! Zwei Sekunden vor dem Ende schlägt der Ball am Sonntagabend zum letzten Mal im Binger Gehäuse ein. Mit seinem zehnten Tor trifft Maximilian Daum zum 32:31 für den TV Offenbach und die Halle bebt. Co-Trainer Alexander Schnetzer erledigt seinen Job – auch ohne Job. Nicht nur, dass dem TVO mit Philipp Mohra, Sebastian Mohra und Tino Gläßgen drei wichtige Stützen auf dem Feld im Duell mit Oberliga-Tabellenführer HSG Bingen fehlten, auch Trainer Tobias Job musste sich krank abmelden. In Vertretung hatte Co Alexander Schnetzer genau drei Feldspieler zu Spielbeginn auf der Ersatzbank: Nico Bader, Simon Gensheimer und A-Jugendlicher Jonas Kruppenbacher. Wie man den Tabellenführer trotzdem nerven kann? Indem man Dinge ausprobiert.

So ging der TVO mit einer 4-2-Deckung ins Spiel, Felix Kunz und Mario Fuchs gaben die offensiven Zwei, hinten verteidigten Andreas Benz, Lukas Klein, Maximilian Daum und der zum Rechtsaußen umfunktionierte Christoph Kunz. „Das hat nur so semi-gut funktioniert. Nach einer Viertelstunde sind wir auf die 6-0 zurück, das war besser“, sagte Schnetzer nach dem Abpfiff. Sein Team lag 2:4 (7. Minute) und 3:6 (8.) zurück, war dann beim 8:8 (17.) und 11:11 (25.) wieder dran. Trotzdem: zu einer Führung reichte es im ersten Durchgang nicht, Bingen konnte immer vorlegen. „Wir haben es einfach nicht konsequent zu Ende gespielt, oft überhastet abgeschlossen und dann einfache Gegentore im Konter kassiert“, so der Offenbacher. Im zweiten Durchgang klappte das dann besser: aus einem 14:16 machte der TVO ein 20:18, Lukas Klein stellte wenig später auf 21:19 (39). Dann kippte das Spiel: Der TVO blieb sieben Minuten ohne eigenes Tor, Bingen traf nach zwei identischen Situationen per Konter über Linksaußen Lorenzo Lang zum 21:24 und 21:25 (46.). Da waren sie wieder zu sehen, die überhasteten Abschlüsse. Mal blieb Klein im Block hängen, dann Daum in zwei aufeinanderfolgenden Angriffen an Bingens Luca Korbion. Nach dem 22:26 waren noch 13 Minuten zu spielen. „Am Ende hat Offenbach es verdient zu gewinnen, weil sie eine riesen Moral gezeigt haben“, lobte HSG-Coach Markus Herberg die ersatzgeschwächten Hausherren. Binnen sechs Minuten glich der TVO zum 27:27 aus, auch weil der in der 48. Minute eingewechselte Felix Müller drei, vier schöne Paraden zeigte. „Wir hatten einen Negativ-Lauf, deshalb nochmal umgestellt auf eine 5-1-Abwehr. Und der Torwartwechsel hat auch gefruchtet“, kommentierte Schnetzer die Aufholjagd. In der Schlussphase wurde klar: die Mannschaft mit dem letzten Angriff würde die Halle als Sieger verlassen. 25 Sekunden vor dem Ende und nach Langs Tor zum 31:31 sammelte sich der TVO zu einer letzten Auszeit. Fünf Sekunden vor dem Ende passte der zugestellte Klein auf den einlaufenden Daum. Und drei Sekunden vor dem Ende verlies der Harzball aus neun Metern dessen linke Hand. 32:31, eine rote Jubeltraube und fassungslose Binger. „In der Abwehr hatten wir nicht die nötige Aggressivität gezeigt, die Offenbacher am Werfen zu hindern. Das hat uns gerade im Innenblock das Genick gebrochen“, so Herberg. Dem TVO gelingt mit diesem Sieg der Sprung auf Platz 4, mit 15:5 Punkten hält er Kontakt zur Spitzengruppe.
Der TVO: Pfaffmann, Müller – Daum (10), Bader (7/5), Fuchs (6), Klein (5), Benz, Christoph Kunz (je 2), Felix Kunz, Gensheimer, Kruppenbacher.
(Daniel Meyer)

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